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Newsletter «Die Mitte» Interview – Sandra Lusti                                   11.12.2021

Wie wurdest du aufgenommen? 

Nach meiner doch eher überraschenden Wahl ins Wiler Stadtparlament im September 2020 wuchs meine Neugier auf das Erleben des Parlamentsbetriebs und das Kennenlernen der politischen Instrumente rasant auf ein hohes Mass an. Ich freute mich sehr über mein Wahlergebnis und darauf, auch die Menschen in der Mitte Partei und der Fraktion näher kennenzulernen. Diese lud mich bereits vor Beginn der Legislatur in die Sitzungen ein. Das Welcome war wohlwollend und unkompliziert. Auch freuten sich alle darüber, dass wir nun mit 3 Frauen im Parlament vertreten sind.  Ich erlebte von Anfang an eine grosse Hilfsbereitschaft und Unterstützung von der ganzen Fraktion, wenn ich auch ausserhalb der Sitzung auf eine offene Frage eine Antwort suchte, was gar nicht so selten vorkam bzw. noch immer vorkommt.

Hast du dir die Parlamentsarbeit so vorgestellt? 

Ich hatte eine schwache Vorstellung von einem Parlamentsbetrieb und bin vor allem vom beachtlichen Aufwand überrascht. Diesen habe ich bestimmt unterschätzt. Die Vorbereitung auf die Fraktionssitzung, in der die Traktanden der Parlamentssitzung rege diskutiert werden, ist zeitintensiv aber interessant und vielseitig. Als Mitglied der Liegenschaftenkommission setze ich mich mit Sondernutzungsplänen, Baurechtsverträgen und dem Erwerb von Liegenschaften auseinander und erhalte Dokumente in so grossem Umfang, dass ich mehrere Stunden Vorbereitung benötige, um das Geschäft korrekt und mit der nötigen Sorgfalt behandeln zu können. Den Parlaments- Fraktions- und auch Liegenschaftenkommissionsbetrieb finde ich reichhaltig, spannend, herausfordernd und anspruchsvoll und ich freue mich jeweils auf angeregte Sitzungen.

Was waren deine Highlights? 

Toll war sicher die Parlamentsfeier mit dem Abschluss in der Lockremise Wil und ebenso das Parlamentsreisli nach St.Gallen mit der eindrücklichen Führung in der Kathedrale. Die Stimmung war  jeweils locker und es war in diesem von Distanz geprägten Coronajahr richtig lässig, viele ParlamentskollegInnen etwas persönlicher kennenzulernen. Es ergaben sich an den über die Parteigrenzen bunt gemischten Tischen angeregte Gespräche und Diskussionen über Politik, aber  auch über Gott und die Welt. Es hat mich fasziniert festzustellen, welcher «Mensch» hinter einer politischen Haltung steht.

Aus politischer Sicht sind meine Highlights die Mitarbeit in zwei nichtständigen Kommissionen, zum einten der Quartiertreff Lindenhof und zum andern die Erhöhung der Altersgrenze im Jugendparlament, beide Anliegen gingen mit Erfolg durchs Parlament.

Als weiteres Highlight würde ich die Einladung der Frauenzentrale St.Gallen ans Politikerinnentreffen  2021 ins Textilmuseum mit feinem Brunch und spannender Führung durch die Ausstellung zum Thema Frauen Macht Mode bezeichnen. Es wurde angeregt über Frauenthemen in der Politik diskutiert und das Netzwerk erweitert. Natürlich war es auch eine tolle Plattform, um die Kolleginnen aus den eigenen Reihen etwas besser kennenzulernen, dafür nutzten wir die bereits gemeinsam angetretene Zugreise ab Wil zu diesem Anlass.

Einfluss aufs Privatleben? 

Als Parlamentarierin bin ich eine öffentliche Person mit allem was das mit sich bringt; viel Positives wie spontane Gespräche in der Stadt oder Daumen hochs auf meine Berichte, den letzten Polittalk oder Meinungsäusserungen in den modernen Medien, aber leider auch wenig Negatives wie  unnötige Emails oder Anrufe auf mein Festnetz zu unmöglichen Tageszeiten. Natürlich müssen mein Mann und meine vier Kinder auch auf mich verzichten an den Sitzungsabenden, sind aber auch stolz, dass ich dieses Amt innehaben darf.

Fazit? 

Als ehemalige Fussballerin weiss ich wie wichtig alle Positionen sind, um gemeinsam ein Spiel zu gewinnen. Es braucht den linken und den rechten Flügel, kräftigen Support aus der Verteidigung, vor allem aber eine starke Mitte. Es ist befriedigend zu realisieren, dass ich in der richtigen Partei bin und miterlebe, wie wir im Parlament die starke Mitte bilden, Entscheide mit gesundem Menschenverstand prägen und mit Anstand, Respekt und einem Grundvertrauen ins System Abstimmungen lenken und beeinflussen können. Das Mitwirken an der politischen Front unserer Stadt in der Fraktion, im Parlament aber auch in den Kommissionen empfinde ich als reichhaltig, intensiv, spannend und abwechslungsreich. Ich bin stolz darauf Wilerin zu sein, auf unsere wunderschöne Stadt und auch darauf, ihre Geschichte ein kleines Stück weit mitprägen zu dürfen.

Sandra Lusti Stadtparlamentarierin

 

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